Dr. med. Peter Stehle

Dr. med. Peter Stehle

Dr. med. Peter Stehle war der Leiter des Fachgebiets Medizin im Bundesinstitut für Sportwissenschaft.

In Prävention, Therapie und Rehabilitation von Krankheiten habe man schon lange erkannt, dass sich frühzeitige Förderungen von Aktivität und Bewegung des Menschen positiv auswirken. Dieses Denken, so die Ansicht von Dr. Stehle, müsse auch in den Bereichen Arbeitsplatzgestaltung und Ausstattung Berücksichtigung finden – ganz besonders auch beim Thema „Sitzen am Arbeitsplatz“, schließlich erledigen Büroarbeiter ihre Tätigkeitüberwiegend im Sitzen.

„Ein guter Bürostuhl ermöglicht funktionell richtiges Sitzen, ohne dabei negativ manipulierend auf die Sitzhaltung einzuwirken“, sagt Dr. Stehle. Dabei müsse man die individuellen Unterschiede eines Menschen wie Körpergröße und Geschlecht berücksichtigen.

Hintergrund: Frauen und Männer sind unterschiedlich gebaut, sodass Frauen zum Beispiel eher zum Hohlkreuz neigen und beim Sitzen flacher atmen. Bei der Beurteilung von Bürositzmöbeln auf ihren Beitrag zur Gesunderhaltung seien ergonomische Aspekte wie etwa die Handhabung von Bedienungselementen am Bürostuhl sicherlich wichtig.

Doch nach Meinung des Wissenschaftlers sollten zukünftig bei der Konstruktion und Bewertung von Bürostühlen auch orthopädisch-biomechanische Aspekte federführend sein.

  • 1977-1982: Diplomsportstudium an der Deutschen Sporthochschule Köln
  • 1982-1988: Studium der Humanmedizin an der Universität Düsseldorf
  • 1989-1990: Arzt im Praktikum Kreiskrankenhaus Herrenberg Abteilung Chirurgie
  • 1989: Promotion an der Universität Düsseldorf
  • 1990 -1999: Referatsleiter Medizin im Bundesinstitut für Sportwissenschaft
  • 1999-2001: Konzeption und Aufbau eines interdisziplinären medizinischen Diagnostik- und Therapiezentrums Medical Park Chiemsee
  • 2001-2002: Resaerch and Development Johnson Controls Europazentrale Burscheid (Konzeption orthopädisch-biomechanische Unterstützung bei der Entwicklung von Automobilsitzen)
  • Seit 2002: Bundesinstitut für Sportwissenschaft

Dr. med. Peter Stehle war im Bundesinstitut für Sportwissenschaft in Bonn für Großprojekte mit Bezug auf Office & Balance verantwortlich.

  • Muskuläre Dysbalancen im Rumpfbereich
  • Belastungen und Risiken im weiblichen Kunstturnen
  • Belastbarkeit und Trainierbarkeit aus internistischer Sicht unter besonderer Berücksichtigung des Immunsystems bei Nachwuchsleistungssportlerinnen und -sportlern
  • Determinanten zur Analyse der Belastbarkeit/Adaptionspotentials des Rumpfes im Nachwuchssport-Entwicklung/Validierung eines LWS-Funktions-/Stabilitäts-Index (LFSI) und eines LWS Präventions-Index (LPI) im Quer- und Längsschnitt
  • Entwicklung, Evaluation und Transfer einer funktionsbezogenen Diagnostik, Prävention, Therapie bei Rückenschmerz für den Spitzensport und die Gesamtgesellschaft

Dr. med. Peter Taub, Dr. med. Peter Stehle und Gernot Steifensand (v.l.n.r.) beim „Sitwell Branchen Meeting“