Bürostuhl-Experte ➤ Prof. Dr. med. habil. Theodor Peters

Prof. Dr. med. habil. Theodor Peters in Aachen geboren, verbrachte er den größten Teil seiner Schulzeit in Berlin. Seinem Studium der Medizin an der „Julius-Maximilians“- Universität zu Würzburg folgte die Promotion mit einer experimentellen Arbeit „Über das Verhalten des salzsauren Haematins im Neugeborenenblut“.


Nach seiner Zeit als Assistenzarzt am Knappschaftskrankenhaus Aachen-Bardenberg trat er am 8. August 1953 in den gewerbeärztlichen Dienst Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf ein. Nach seiner Habilitation an der Medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf mit der Arbeit „Mentale Beanspruchung von Büroangestellten im Schreibdienst und bei Vorzimmertätigkeit“ am 7. November 1973 erfolgte die Erteilung der venia legendi für das Fach Arbeitsmedizin am 30. Januar 1975.

Am Juni 1977 wurde Theodor Peters Leiter der Dienststelle Staatlicher Gewerbearzt für den Aufsichtsbezirk Westfalen in Bochum. Schon Anfang der 1970er Jahre betonte Theodor Peters, dass sich die Arbeitsmedizin – zusätzlich zu ihren konventionellen Aufgaben – einem weiteren Problem widmen müsse: den psychomentalen Belastungen an den Arbeitsplätzen. Er führte hierzu mit Unterstützung des damaligen Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalen umfangreiche experimentelle Arbeiten durch.

1973/’74 erschien die erste Auflage seines umfassenden Standardwerks „Arbeitswissenschaft für die Büropraxis – Ein Handbuch der Büro-Medizin und -Ergonomie“, für das er im Jahre 1974 mit dem Friederich-Thieding-Preis des Hartmannbundes ausgezeichnet wurde.

Diesem Werk folgten 180 gedruckte Publikationen, davon vier Bücher, zuletzt (1993):
Büropraxis – Besser arbeiten, mehr leisten, gesund bleiben“. Aber auch die klassischen Berufskrankheiten verlor er nicht aus dem Auge: Sein besonderes Interesse galt dem Problem, wie man der seit Beginn der 1970er Jahre dramatisch steigenden Lärmschwerhörigkeit durch verstärkte Prävention begegnen könnte.

So entwickelte Theodor Peters den „Audiosimulator“ – ein elektroakustisches Gerät, das die Verschlechterung des Hörvermögens in der sprachlichen Kommunikation simuliert und damit die Motivation für Gehörschutzmaßnahmen überzeugend verbessert.

Im Jahre 1975 erhielt er hier Prof. Dr. med. habil. Theodor Peters, Leitender Gewerbemedizinaldirektor, Staatlicher Gewerbearzt für den Aufsichtsbezirk Westfalen
Prof. Dr. med. habil. Theodor Peters, seit 5.4.1949 aktiv im CV Markomannia zu Würzburg für
den Kongresspreis des 14. Internationalen Kongresses für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Düsseldorf.

Zu Beginn der 70er Jahre wurde mit dem Arbeitssicherheitsgesetz die Ära der betriebsnahen Arbeitsschutzexperten eingeläutet. Während sich der Bedarf an Sicherheitsfachkräften durch die Ausweitung der berufsgenossenschaftlichen Ausbildungskapazitäten abdecken ließ, war die Zahl der vorhandenen Ärzte mit der Bezeichnung „Arbeitsmedizin“ viel zu gering und die Kapazität der damaligen Fortbildungsakademien reichte nicht aus.

So organisierte Theodor Peters 1974 als Staatlicher Gewerbearzt die ersten Kurse zur Qualifikation von Betriebsärzten in Nordrhein-Westfalen und leitete in der Folgezeit fast 50 Kurse mit insgesamt nahezu 4.000 Teilnehmern.

Auch nach Abschluss der Lehrgänge stand er ihnen in ihren Alltagsfragen kompetent zur Verfügung, denn stets war das Wohl derjenigen „vor Ort“ sein wichtigstes Anliegen. Dies trug ihm vielfältige Sympathien der betrieblichen Praktiker, der technischen Aufsichtsbeamten bei den Berufsgenossenschaften ebenso wie in der Gewerbeaufsicht und im Kreise „seiner“ Staatlichen Gewerbeärzte ein.


Für sein großes Engagement verlieh ihm die Ärztekammer Westfalen-Lippe im Jahre 1988 den Silbernen Ehrenbecher und die Goldene Ehrennadel.

Der Vorstand der Bundesärztekammer dankte ihm im Jahre 1996 mit der Verleihung der Ernst-von-Bergman-Plakette. 1993 erhielt Peters das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 2003 die Ehrennadel der Deutschen Gesellschaft für Arbeitswissenschaft.

Wir trauern mit seiner Ehefrau Maria-Luise Peters und seinen Kindern. Es kann ihnen nur ein schwacher Trost sein, aber wir sind sicher, dass Theodor Peters in den Herzen vieler Generationen von Arbeitsmedizinern weiterleben wird, die ihn als „Mutterbrust“, wie er sich gerne selber bezeichnete, erleben durften.