Die Erfindung vom Bürostuhl Fachmann und Bürostuhl-Experte.com Gernot-M. Steifensand aus der
SITWELL® STEIFENSAND AG betrifft ein Verfahren zur Einstellung eines Sitzes für Personen in Beförderungsmitteln use.
Die Erfindung vom Bürostuhl Fachmann und Bürostuhl-Experte.com Gernot-M. Steifensand aus der SITWELL® STEIFENSAND AG betrifft ein Verfahren zur Einstellung eines Sitzes für Personen in Beförderungsmitteln, wobei der Sitz eine Rückenlehne, eine Sitzfläche und eine Abstützungsvorrichtung zur Verbindung von Sitz und Boden oder zur Verbindung von Sitz und einer am Boden angebrachten weiteren Vorrichtung umfasst, wobei die Sitzeinstellmittel vorgesehen sind, die zur Überführung des Sitzes von einem ersten Betriebszustand (A) in einen zweiten Betriebszustand (B) bzw. vom zweiten Betriebszustand (B) in den ersten Betriebszustand (A) ausgebildet sind, wobei der erste Betriebszustand (A) eine geschlechtsspezifische Soll-Sitzkonfiguration definiert, die an die männliche Anatomie angepasst ist und die zweite Sitzkonfiguration (B) eine Sitzkonfiguration definiert, die an die weibliche Anatomie angepasst ist, wobei in einem Erfassungsschritt die angestrebte geschlechtsspezifische Sollkonfiguration erfasst und ausgelesen wird und in einem Einstellschritt der Sitz in die vordefinierte geschlechtsspezifische Soll-Konfiguration überführt wird.
Recherchierbarer Text DE102007006866A1
Verfahren zur Einstellung eines Sitzes
DE 102007006866 A1
Anmeldeland: DE
Anmeldenummer: 102007006866
Anmeldedatum: 12.02.2007
Veröffentlichungsdatum: 14.08.2008
Hauptklasse: B60N 2/02(2006.01,A)
MCD-Hauptklasse: B60N 2/02(2006.01,A)
CPC: B60N 2/002
CPC: B60N 2/0244
CPC: B60N 2002/026
CPC: B60N 2002/0268
ECLA: B60N 2/00 C
ECLA: B60N 2/02 B6
Entgegenhaltung (PL): DE 000010117602 C1
Entgegenhaltung (PL): DE 000069913408 T2
Entgegenhaltung (PL): DE 000069920716 T2
Entgegenhaltung (PL): US 000004655505 A
Entgegenhaltung (PL): WO 002004026623 A1
Erfinder: Steifensand, Gernot M., 90530 Wendelstein, DE
Anmelder: Steifensand, Gernot M., 90530 Wendelstein, DE
Weitere Patente, Gebrauchsmuster und Marken aus der Gernot-M. Steifensand Ergonomie- und Experten Sitzforschung finden Sie unter Buerostuhl-Experte.com
[EN]Method for adjusting seat for persons in transport systems, involves transferring seat
from operating state into another operating state, where operating states define genderrelated required seat configuration [EN]The method involves transferring seat from an operating state into another operating state or from latter operating state into former operating state. The former operating state defines gender-related required seat configuration, which is adjusted to male anatomy and the latter operating state defines the seat configuration, which is adjusted to female anatomy. An independent claim is also included for a seat for persons in transport systems.
[DE]Verfahren zur Einstellung eines Sitzes für Personen in Beförderungsmitteln
[DE]Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung eines Sitzes für Personen in Beförderungsmitteln, wobei der Sitz eine Rückenlehne, eine Sitzfläche und eine Abstützungsvorrichtung zur Verbindung von Sitz und Boden oder zur Verbindung von Sitz und einer am Boden angebrachten weiteren Vorrichtung umfasst, wobei die Sitzeinstellmittel vorgesehen sind, die zur Überführung des Sitzes von einem ersten Betriebszustand (A) in einen zweiten Betriebszustand (B) bzw. vom zweiten Betriebszustand (B) in den ersten Betriebszustand (A) ausgebildet sind, wobei der erste Betriebszustand (A) eine geschlechtsspezifische Soll-Sitzkonfiguration definiert, die an die männliche Anatomie angepasst ist und die zweite Sitzkonfiguration (B) eine Sitzkonfiguration definiert, die an die weibliche Anatomie angepasst ist, wobei in einem Erfassungsschritt die angestrebte geschlechtsspezifische Sollkonfiguration erfasst und ausgelesen wird und in einem Einstellschritt der Sitz in die vordefinierte geschlechtsspezifische
Soll-Konfiguration überführt wird.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung eines Sitzes für Personen in Beförderungsmitteln, wobei der Sitz eine Rückenlehne, eine Sitzfläche und eine Abstützungsvorrichtung zur Verbindung von Sitz und Boden oder zur Verbindung von Sitz und einer am Boden angebrachten
weiteren Vorrichtung umfasst, wobei Sitzeinstellmittel vorgesehen sind, die zur Überführung des Sitzes von einem ersten Betriebszustand (A) in einen zweiten Betriebszustand (B), bzw. von einem zweiten Betriebszustand (B) in den ersten Betriebszustand (A) ausgebildet sind, nach den Merkmalen des
Anspruches 1.
[0002] Weiter wird ein Sitz für Personenbeförderungsmittel vorgeschlagen, wobei der Sitz eine Rückenlehne, eine Sitzfläche und eine Abstützungsvorrichtung zur Verbindung von Sitz und Boden oder zur Verbindung von Sitz und einer am Boden angebrachten weiteren Vorrichtung umfasst, nach den Merkmalen des Anspruches 11.
[0003] Zu den Beförderungsmitteln sollen alle Mittel zum Personentransport gerechnet werden, wie Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Flugzeuge, Schienenfahrzeuge, Schiffe und ähnlichen Bewegungsmittel, in welchen Sitzen zum Teil auch über lange Zeitspannen erforderlich ist oder möglich sein kann.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind bereits zahlreiche konstruktive Ausführungen von einstellbaren Beförderungsmittelsitzen bekannt und damit in Verbindung stehender Verfahren zu deren Einstellungen. Die Ausführungen dieser Sitze orientieren sich stets an den Gegebenheiten in den
Beförderungsmitteln und an den Erfordernissen für die zu transportierenden Personen. Dabei ist es nicht selten der Fall, dass die vom Befördernden im Beförderungsmittel verbrachten Zeitspannen sehr lang sind. Verbringen die beförderten Personen diese Transportzeit vorwiegend in sitzender Haltung,
so sind dadurch gesundheitliche Probleme nicht auszuschließen.
[0005] Die durch solches Verhalten hervorgerufenen Probleme sind meist orthopädischer Natur, wobei ebenso auch Auswirkungen auf die Blutzirkulation, wie etwa in den Beinen, und auf die Verdauungsfunktionen der beförderten Personen bekannt sind. Zudem stehen auch physiologische
Veränderungen in und an den Weichteilen, vor allem den Genitalien, zu befürchten. Dabei sind naturgemäß die inneren wie auch die äußeren Geschlechtsorgane des Mannes stärker betroffen als die der Frau, da sie exponierter liegen und äußeren Einflüssen wie Druck und Temperatur stärker
ausgesetzt sind.
[0006] Zahlreiche technische Ausführungen von einstellbaren Sitzen in Beförderungsmitteln versuchen, die gesundheitlichen Risiken für den Benutzer zu vermindern. Meistens jedoch werden aus hauptsächlich ökonomischen Erwägungen heraus die Sitze für einen Durchschnittspassagier nicht bzw. sogar falsch an die speziellen Erfordernisse angepasst. Dies kann in Konsequenz jedoch dazu führen, dass eine größere Anzahl von Sitzbenutzern einen Sitz verwendet, der unter Umständen falsch eingestellt ist.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Sitzeinstellung und einen Sitz für die Verwendung in Personenbeförderungsmitteln bereitzustellen, bei dem bzw. denen gesundheitliche Risiken, die einer Person durch die Benutzung eines nicht auf ihn angepassten Sitzes entstehen, reduziert werden.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren zur Sitzeinstellung nach den Merkmalen des Patentanspruchs 1, bzw. mit einem Sitz nach den Merkmalen des Patentanspruchs 11.
[0009] Ein Kerngedanke des vorliegenden Verfahrens besteht dabei darin, dass ein erster Betriebszustand (A) eine geschlechtsspezifische Soll Sitzkonfiguration definiert, die an die männliche Anatomie angepasst ist und die zweite Sitzkonfiguration (B) eine Sitzkonfiguration definiert, die an die weibliche Anatomie angepasst ist, wobei weiterhin in einem Erfassungsschritt die angestrebte geschlechtsspezifische Sollkonfiguration erfasst und ausgelesen wird und schließlich in einem Einstellschritt der Sitz in die vordefinierte geschlechtsspezifische Soll-Konfiguration überführt wird.
[0010] Der vorgeschlagene Sitz zeichnet sich dadurch aus, dass Sitzeinstellmittel vorgesehen sind, über die der Sitz in verschiedene Betriebszustände (A, B) gebracht werden kann, wobei weiterhin eine Steuerung vorgesehen ist, welche die Sitzeinstellmittel so ansteuert, dass die Sitzfläche von einem ersten Betriebszustand (A), der eine geschlechtsspezifische Soll-Sitzkonfiguration definiert, die an die männliche Anatomie angepasst ist, in einem Betriebszustand (B), der eine geschlechtsspezifische Soll-Sitzkonfiguration definiert, die an die weibliche Anatomie angepasst ist, bzw. vorn zweiten Betriebszustand (B) in den ersten Betriebszustand (A) überführt werden kann.
[0011] Aus der DE 101 17 602 C1 ist es bereits bekannt, einen Satz geschlechtsspezifisch unterschiedlicher Stühle bereitzustellen, so dass der Bürostuhlsatz eine erste Gattung von Stühlen umfasst, bei der die Sitzfläche an die männliche Anatomie angepasst ist sowie eine zweite Gattung von Stühlen, bei der die Sitzfläche an die weibliche Anatomie angepasst ist. Während dort im Prinzip gelehrt wird, geschlechtspezifisch für unterschiedliche Benutzer zwei verschiedene Stühle vorzusehen, ist dies in Beförderungsmitteln meist nicht oder nur mit erheblichem Aufwand möglich. Ein spezieller Sitz müsste, würde man dem Grundgedanken der DE 101 17 602 C1 folgen, jeweils dann ausgetauscht werden, wenn an der gleichen Sitzposition geschlechtsspezifisch unterschiedliche Personen befördert werden sollen. Dies ist unpraktikabel, so dass die vorliegende Erfindung einen hiervon abweichenden Weg vorschlägt.
[0012] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Erfassungsschritt die Erfassung der Stellung oder Betätigung eines Mann/Frau Betätigungsschalters umfassen, bzw. das Auslesen der Stellung eines solchen Schalters. Alternativ kann der Erfassungsschritt das Erfassen bzw. Auslesen von Passagierlisten beinhalten, um eine geschlechtsspezifische Konfiguration eines für eine Person vorgesehenen Sitzes zu erreichen.
[0013] Der Einstellschritt kann beispielsweise die Vorgabe einer geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Temperatur zumindest für die Sitzfläche oder für einen Teilbereich hiervon oder aber auch für andere Sitzkomponenten umfassen. Prinzipiell wäre auch die Vorgabe einer geschlechtsspezifisch
unterschiedlichen Temperaturverteilung denkbar etwa dahingehend, dass im Betriebszustand (A) ein Bereich der Sitzfläche unterhalb der Genitalien kälter gehalten bzw. besonderes gekühlt wird, wohingegen in der Sitzkonfiguration (B) eine hiervon abweichende, beispielsweise eine weitgehend einheitliche Temperaturverteilung für die Sitzfläche vorgegeben wird.
[0014] Alternativ oder zusätzlich kann der Einstellschritt die Vorgabe einer geschlechtsspezifisch unterschiedlich vorgegebenen Sitzlänge umfassen. Konkret kann im Betriebszustand (A) die Sitzfläche länger als im Betriebszustand (B) vorgegeben sein. Dazu kann die Rückenlehne an so am Sitz angeschlossen sein, dass eine Translation der Sitzfläche gegenüber der Rückenlehne ermöglicht ist. Im Betriebszustand (B) ist eine kürzere Sitzflächenlänge vorgesehen, da durch die Reduzierung von Auflagefläche der Unterschenkel eine Verminderung der Durchblutung und damit einhergehender gesundheitlicher Beeinträchtigungen vorgebeugt oder entgegengewirkt werden soll. Hierzu ist anzumerken, dass es als erwiesen gelten kann, dass bei Frauen das Problem der Bildung und Auftretens von Cellulite direkt mit einer Beeinträchtigung der Durchblutung in den Beinen in Verbindung steht. Durch eine verkürzte Sitzauflage der Sitzfläche wird demnach die Beindurchblutung unterstützt und Cellulite vorgebeugt oder ihr entgegengewirkt. Im Betriebszustand (A) wäre eine längere Sitzflächenlänge einzustellen ist, da dies im Vergleich zur Sitzflächeneinstellung für Frauen zu einer relativ besseren Gewichtsverteilung auf die gesamten Sitzpartien des Benutzers führt und damit zu einem entspannteren Sitzen beiträgt.
[0015] Alternativ oder auch zusätzlich kann der Einstellschritt die Vorgabe einer geschlechtsspezifisch unterschiedlich vorgegebenen Sitzhärte bzw. Sitzfederung umfassen. So kann in einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Sitzes der Betriebszustand (A), beispielsweise eine weichere Sitzhärte bzw. Sitzfederung aufweisen als im Betriebszustand (B). Die Sitzhärte bzw. die Sitzfederung haben direkten Einfluss auf die Einsinktiefe des Benutzers in die Sitzfläche bzw. Rückenlehne und können damit die für das Sitzen oder Lehnen geeigneten Körperpartien anatomisch richtig unterstützen, bzw. die Körperregionen entlasten, die auf Grund von übergroßen Druck- und Wärmeeinwirkungen infolge des
Sitzprozesses beeinträchtigt werden. Für männliche Benutzer wäre demnach eine Sitzflächenkonfiguration einzustellen, welche zu starke direkte Druckausübung in dem Genitalbereich vermindert oder ausschließt. Für den Betriebszustand (B) im Gegensatz dazu wäre eine durchschnittlich harte Sitzflächenkonfiguration einzustellen.
[0016] In einer vorteilhaften alternativen oder zusätzlichen Ausführung des Einstellschritts kann auch die Bereitmachung besonderer Entlastungszonen bzw. besonderer Unterstützungszonen umfasst sein. Hierbei können sich diese Entlastungszonen bzw. Unterstützungszonen entweder auf der Sitzfläche befinden, auf der Rückenlehne oder auf beiden Körperauflageflächen des Sitzes. Auf der Sitzfläche kann zusätzlich ein
Beckenstützbereich ausgebildet sein, welcher den unteren Beckenboden je nach Höhe der Einstellung dieses Sitzflächenbereichs anatomisch günstig unterstützt oder entlastet. Zusätzlich kann auch ein Stützbereich nahe zur Vorderkante der Sitzfläche so ausgebildet sein, dass durch Hebung oder
Senkung dieses Stützbereichs entweder eine Abstützung oder aber eine Entlastung eines entsprechenden Auflagebereichs der Unterschenkel erfolgt. In einer anderen Ausfertigung kann auch eine Entlastungszone in einem zentralen Bereich der Sitzfläche beinhaltet sein, welcher zur Druckentlastung und Verminderung von Wärmezufuhr bzw. der Entstehung von Wärme in der Genitalgegend des Benutzers vorgesehen ist. Die konkrete Ausgestaltung eines solchen Bereichs könnte etwa eine zentrale Aussparung aus der Sitzfläche besitzen, welche unterhalb der Genitalgegend des Benutzers befindlich ist und mit den Genitalien des Benutzers nicht in Druck- und folglich Wärmewechselwirkung steht. In dem Einstellschritt zur Bereitmachung der Unterstützungszonen bzw. Entlastungszonen des Sitzes werden Einstellungen vorgenommen, welche die besagten Zonen so konfigurieren, dass sie zur Unterstützung bzw. Entlastung der entsprechenden Körperregionen bereit stehen. [0017] In einer weiterhin vorteilhaften alternativen oder auch zusätzlichen Ausführung des Einstellschritts kann fernerhin neben geschlechtsspezifischen Einstellungen der Sitzfläche auch die Rückenlehne und/oder die Abstützungsvorrichtung geschlechtsspezifisch eingestellt werden. Dazu werden die Einstellungen des Unterstützungszonen bzw. Entlastungszonen in der Sitzfläche wie auch in der Rückenlehne derart ausgeführt, sodass sie die Körperregionen des Benutzers oder der Benutzerin anatomisch gut oder sogar optimal aufnehmen. Da jedoch Männer und Frauen auf Grund ihrer unterschiedlichen Anatomie auch unterschiedliche Anforderungen an die Sitzkonfigurationen haben, müssen die Einstellungen der Unterstützungszonen bzw. Entlastungszonen so vorgenommen werden, dass sie diesen Anforderungen mit einer geschlechtsspezifischen Einstellung Rechnung tragen. Die Rückenlehne kann entsprechend einer besonders vorteilhaften Ausführung des Einstellschritts zusammen mit der Abstützvorrichtung des Sitzes bzw. alternativ dazu eingestellt werden. Die Abstützvorrichtung kann direkten Einfluss auf die Neigung der gesamten
Sitzfläche und damit den gesamten Sitz haben und damit auch indirekt auf den Sitzbereich des Benutzers, welche er auf dem zentralen vorderen Bereich zur Genitalentlastung einnimmt. Die Sitzposition des Benutzers hängt zunächst vornehmlich von der individuellen Sitzvorliebe ab. Wird jedoch die Neigung der Sitzfläche verändert, kann dies dazu führen, dass der Benutzer sein Gewicht auf der Sitzfläche differenziert ausrichten muss und eine Sitzposition weiter vorne oder weiter hinten auf der Sitzfläche einnimmt. Demnach muss für Frauen etwa, die Sitzfläche nach vorne abfallend angeordnet sein, was zur Folge hat, dass sich die Benutzerin weiter vorne auf der Sitzfläche sitzend positioniert und die Unterschenkel weniger Auflagefläche erhalten. Für Männer wäre im Gegensatz dazu eine Konfiguration der Sitzfläche zu wählen, die verstärkt waagrecht oder leicht nach vorne zur Sitzkante hin ansteigend ausgerichtet ist. Der Neigungswinkel der Sitzfläche kann mittels dafür vorgesehener Einstellmittel eingerichtet
werden, welche an der Abstützvorrichtung des Sitzes angreifen, und eine geschlechtspezifische Sitzeinstellung erlauben.
[0018] Das Verfahren zur Einstellung der Rückenlehen eines Sitzes kann zudem noch die Einstellung einer geschlechtsspezifischen Lordosenabstützung umfassen, wobei im Betriebszustand (A) eine Abstützung einer schwächer gekrümmten Lordose und im Betriebszustand (B) eine Abstützung einer stärker gekrümmten Lordose erfolgt. In einer konkreten Ausfertigung des Sitzes kann dabei die Auflagefläche, auf welcher der Rücken des Benutzers zu hegen kommt, einen Bereich umfassen, welcher zur anatomisch vorteilhaften Abstützung der Lordose des Benutzers konstruiert ist. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass Frauen im Durchschnitt eine stärker gekrümmte Lordose besitzen als Männer und deswegen einer Einstellung der Lordoseabstützvorrichtung bedürfen, welche diesem Umstand etwa mit der Einstellung einer stärker ausgebuchteten Abstützung entsprechend Rechnung trägt.
[0019] Andere konkrete Ausgestaltungen des Sitzes können als Lordosestütze eine Gas- oder Flüssigkeitskammer umfassen, ebenfalls umfassend eine Pumpe mit oder ohne Flüssigkeitsreservoir. Vorteilhaft an einer derartigen Ausführung wäre der Umstand, dass die Erhöhung des Drucks in der
Gas- oder Flüssigkeitskammer zur Versteifung oder die Verringerung des Drucks zur Erweichung des besagten Bereichs ausgenutzt werden könnte und damit die Einsinktiefe des Rückens des Benutzers in die Lordosestütze regulierte werden kann. Die Ausführung der Lordoseabstützung kann aber alternativ auch Form- oder Polsterelemente enthalten. Weiter alternativ kann die Lordoseabstützvorrichtung auch mit Hilfe von in den Sitz integrierter mechanischer Apparaturen als Einstellmittel ausgebildet sein, wie etwa mit Hilfe von Walzen, Gestänge und/oder Spiralen. Ein elektromotorischer Antrieb ist auch denkbar. Durch Einstellung derartiger Mittel zur Ausbildung der Lordoseabstützung im Einstellschritt kann eine geschlechtsspezifische Einstellung des Sitzes bewirkt werden. Zusätzlich wäre auch denkbar, den Bereich der Rückenlehne zur Abstützung der Lordose heizbar auszubilden, da so dem Sitzenden nicht nur ein behagliches Temperaturgefühl vermittelt werden kann, sondern auch direkt Einfluss auf die Rückenmuskulatur enommen wird. Der Wärmeeinfluss kann so zur Auflockerung von Muskelverspannungen führen und folglich das Wohlbefinden des Sitzenden weiter erhöhen. Aus vergleichbaren Überlegungen heraus ließe sich auch der Einsatz einer Massagevorrichtung in Kombination mit einer Lordosestütze erwägen.
[0020] In einer speziellen Ausgestaltung wird das Geschlecht des Benutzers automatisch, insbesondere nachdem der Benutzer auf dem Sitz Platz genommen hat, vorzugsweise über Geschlechtserkennungsmittel erfasst. Derartige Geschlechtserkennungsmittel nehmen über das Gewicht
und/oder die Weichheit der Muskulatur bzw. des Gewebes und/oder über die Druckverteilung, beispielsweise Eindringtiefe der Sitzbeinknochen, und/oder die Größe des Benutzers eine Bestimmung vor, ob die jeweils erfassten Parameter eher mit einem männlichen Benutzer oder mit einem
weiblichen Benutzer in Einklang zu bringen sind. Diese mit einem verbleibenden Restfehler behaftete Methode gestattet das Geschlecht des Benutzers automatisch zu bestimmen und mit dieser Erfassung auf die Sitzeinstellmittel einzuwirken.
[0021] Erfindungsgemäß wird auch ein Sitz für Personenbeförderungsmittel vorgeschlagen, wobei der Sitz eine Rückenlehne, eine Sitzfläche und eine Abstützungsvorrichtung zur Verbindung von Sitz und Boden oder zur Verbindung von Sitz und einer am Boden angebrachten weiteren Vorrichtung umfasst. Dabei sind Sitzeinstellmittel vorgesehen, über die der Sitz in verschiedene Betriebszustände (A, B) gebracht werden kann, wobei weiterhin eine Steuerung vorgesehen ist, welche die Sitzeinstellmittel so ansteuert, dass die Sitzfläche von einem ersten Betriebszustand (A), der eine geschlechtsspezifische Soll-Sitzkonfiguration definiert, die an die männliche Anatomie angepasst ist, in einen Betriebszustand (B), der eine geschlechtsspezifische Soll-Sitzkonfiguration definiert, die an die weibliche Anatomie angepasst ist, bzw. vom zweiten Betriebszustand (B) in den ersten Betriebszustand (A) überführt werden kann.
[0022] Darüber hinaus kann der erfindungsgemäße Sitz auch Geschlechtserkennungsmittel umfassen und/oder mit Geschlechtserkennungsmitteln zusammenwirken derart, dass das Geschlecht eines Nutzers erfasst und für die nachfolgende Sitzeinstellung herangezogen werden kann. Derartige Geschlechtserkennungsmittel können Sensoren umfassen zur Bestimmung des Körpergewichts und/oder der Körpergröße und/ oder der Weichheit des Gewebes bzw. der Muskulatur, insbesondere des Oberschenkelgewebes, der Oberschenkelmuskulatur und/oder zur Bestimmung der Gewichtsverteilung auf der Sitzfläche, beispielsweise der Eindringtiefe der Sitzbeinhöcker. Alternativ oder zusätzlich können
Geschlechtserkennungsmittel auch einen manuell betätigbaren Schalter umfassen, mit dem der Benutzer die Geschlechtsvorgabe von Mann auf Frau bzw. vice versa und ggf. auch neutral stellen kann. Weiter können die Geschlechtserkennungsmittel auch eine Softwareroutine umfassen, um vorgegebene Daten im Hinblick auf die Geschlechtsinformation, beispielsweise Passagierlisten auszulesen.
[0023] In der erfindungsgemäßen Ausführung des Sitzes ist eine Abstützvorrichtung vorgesehen, welche zur Verbindung des Sitzes mit einer Bodenfläche des Beförderungsmittels dient. Die Anbringung der Abstützvorrichtung kann beispielsweise an der Unterseite der Sitzfläche erfolgen oder an den Seiten der Sitzfläche. Die mechanische Verbindung von Abstützvorrichtung mit dem Boden des Beförderungsmittels bzw. mit einer Vorrichtung zur Aufnahme der Abstützvorrichtung kann durch Schrauben, Stecken, Klemmen, Nieten, Schienenhalterungen, Bolzen, Schweißungen, oder sonst technisch genutzten Verbindungsgeräten oder Verbindungsmethoden erfolgen. Vorteilhaft könnte sich an dieser Sitzausführung auch erweisen, dass durch den Austausch der Abstützvorrichtung alleine sich auch ohne Neukonstruktion des gesamten Sitzes die Einpassung des Sitzes in verschiedene Beförderungsmittel leicht bewerkstelligen lässt und sich damit nicht nur die Herstellungskosten deutlich reduzieren, sondern auch der Einbau, Wartung und Reparatur erheblich vereinfachen lassen.
[0024] In einer vorteilhaften Ausführung des Sitzes wirkt die Steuerung mit einem bereits erwähnten Mann/Frau-Betätigungsschalter zusammen, über den die Überführung der Sitzkonfiguration in eine gewünschte vordefinierte geschlechtsspezifische Soll-Sitzkonfiguration ausgelöst werden kann.
Diese Steuerung bewirkt entsprechend der Stellung des Mann/Frau-Betätigungsschalter die Überführung der Sitzkonfiguration in eine gewünschte Soll-Konfiguration, die dem Geschlecht des Benutzers Rechnung trägt. Die Steuereinheit selbst kann etwa von einfachster mechanischer Ausführung sein, aber auch eine elektronische und/oder mikro-elektronische Ausführung besitzen. Über den Mann/Frau-Betätigungsschalter, kann entsprechend der vom Benutzer gewählten Stellung veranlasst werden, den Betriebszustand A oder den Betriebszustand B einzustellen. Auf Bestätigung des Mann/Frau-Betätigungsschalters ermöglicht die Steuerung, alle oder eine definierte Anzahl von Einstellmittel mit einem einfachen steuertechnischen Handgriff anzusprechen und eine möglichst schnelle Überführung der Sitzkonfiguration in eine gewünschte geschlechtsspezifische Soll-Konfiguration auszulösen.
0025] In einer fernerhin alternativen oder zusätzlichen Ausführung kann die Steuerung eine Schnittstelle umfassen, über die externe Daten, wie beispielsweise eine Passagierliste, eingelesen werden können, um anhand der externen Daten eine Sitzkonfiguration auszulösen. Die Schnittstelle könnte beispielsweise in Form eines Computerinterfaces ausgebildet sein, über welches externe Daten der Steuereinheit zugeführt werden können.
[0026] So ist es durchaus denkbar, in einem Beförderungsmittel zur Aufnahme von mehreren Personen, Informationen aus einer geschlechtsunterscheidenden Passagierliste der Steuereinheit zuzuführen, welche folglich die Einstellung der Sitzkonfiguration entsprechend des Geschlechts des vorgesehenen Benutzers vornimmt. In einem Flugzeug etwa kann die Passagierliste computer-unterstützt nach Geschlecht des
Passagiers ausgewertet werden und mittels Datenleitungen, welche über die Schnittstellen mit den Sitzen verbunden sind, könnte ein zentraler Rechner die Steuerung der Sitze anweisen, bestimmte geschlechtsspezifische Soll-Konfiguration einzustellen. Der Grad der Automatisierung und die Methode
der Auswertung von Passagierlisten zur Erzeugung der geschlechtspezifischen Informationen kann dabei von einfacher manueller Analyse reichen bis hin zur Verwendung von computer-implementierter künstlicher Intelligenz.
[0027] In einer besonders vorteilhaften zusätzlichen oder alternativen Ausführung des Sitzes sind zumindest in der Sitzfläche Heizeinrichtungen und/oder Kühleinrichtungen integriert. Die Heizungs- und/oder Kühleinrichtungen sind dafür vorgesehen, die thermischen Folgen des Sitzprozesses und/oder von Umgebungseinflüssen zu mildern und ihnen entgegenzuwirken.
[0028] Speziell kann eine Sitzflächenkühlung vorgesehen werden, die bei männlichen Benutzern eine zu große Hitzeentwicklung während des Sitzprozesses in und um die Genitalgegend vermeiden soll. Mit einer derartigen Sitzflächenkühlung könnte etwa dafür gesorgt werden, dass eine Veränderung der Hodentemperatur beim männlichen Benutzer nur begrenzt eintreten kann und physiologische Störungen der Weichteile wie auch Störungen der Keimzellenproduktion weitgehend unterbleiben.
[0029] Heizungs- und/oder Kühlvorrichtungen können neben der Sitzfläche ebenso auch in die Rückenlehne integriert sein, was zur Muskellockerung im Falle der Verwendung eines Heizsystems ausgenutzt werden kann, oder aber einer allgemeinen Körperermüdung vorbeugen kann. Letztgenannte
Funktion stellt sich vor allem beim Lenken von Fahrzeugen über längere Zeitspannen als überaus günstig dar, da während dieser Zeit unkontrollierbare Ermüdungsphasen mitunter schwerste Konsequenzen haben können.
[0030] Ähnlich vorteilhafte physiologische Effekte können auch hervorgerufen werden durch den Einbau eines Massagesystems in den Sitz. Dieses könnte die Blutzirkulation des Benutzers stimulieren und so die Muskulatur vor dem Ermüden bewahren und Versorgungsstörungen in beeinträchtigten Gewebeteilen des Körpers des Benutzers vermindern oder unterbinden.
[0031] Ein Massagesystem kann auch dazu eingesetzt werden, Gewebe und/oder Muskelerschlaffung entgegenzuwirken, insbesondere die Muskulatur gerade bei längerem Sitzen trainiert zu halten. Insofern könnte in einer möglichen Ausgestaltung vorgesehen sein, dass dieses Massagesystem gerade im Betriebszustand B aktiviert, im Betriebszustand A bzw. im Betriebszustand neutral dagegen deaktiviert ist. Das Massagesystem könnte in diesem Fall besonders bevorzugt auch in der Sitzfläche integriert sein und insbesondere dafür ausgebildet und vorgesehen sein, auf die Gesäßpartien eines weiblichen Benutzers einzuwirken.
[0032] In einer vorteilhaften zusätzlichen oder alternativen Ausführung des Sitzes umfasst dieser auch besondere Entlastungszonen bzw. besondere Unterstützungszonen. Mit Hilfe dieser ausgewiesenen Zonen wird es dem Benutzer ermöglicht, eine geschlechtsspezifische Konfiguration des Sitzes
über eine entsprechende Einstellung vorzunehmen.
[0033] Weiter alternativ oder zusätzlich zu dieser Ausführung ist in einem zentralen, vorderen Bereich der Sitzfläche eine genitalentlastende
Aussparung ausbildbar. Der zentrale vordere Bereich kommt dabei etwa von der vorderen Sitzkante ca. 10-25 cm zur Rückenlehne hin zu liegen und kann sich über eine Ausdehnung von ca. 5 bis 20 cm in beliebiger Richtung erstrecken. Dabei können Vorkehrungen getroffen werden, um die durch das Sitzen hervorgerufenen Einwirkungen auf die Genitalien des Benutzers, insbesondere auf die männlichen inneren und äußeren Geschlechtsteile, zu reduzieren. Diese Vorkehrungen in dem zentralen Bereich können, wie in der alternativen Ausführung vorgesehen, die Ausbildung einer genitalentlastenden Aussparung in der Sitzfläche umfassen, welche sich über den gesamten zentralen vorderen Bereich oder nur Teile davon
erstreckt. In anderer Form kann auch eine zentrale Rinne vorgesehen bzw. ausbildbar sein, welche sich entlang der Mittelachse von vorne nach hinten in den zentralen Bereich erstreckt und am Abschluss in dem zentralen Bereich etwa eine größere Breite ausweist als an der vorderen Sitzkante. Aussparungen anderer Formen sind ebenso denkbar.
[0034] Ebenso kann unterstützend die Sitzhärte oder Sitzfederung der Sitzfläche variiert werden, was zusammen mit der genitalentlastenden Aussparung eine Druckverminderung auf die Genitalien des Benutzers bewirken kann, bzw. die Sitzposition des Benutzers derart beeinflussen kann, dass andere geschlechtsspezifischen Sitzeinstellungen in ihrer Wirkung verstärkt oder verbessert werden.
[0035] Alternativ zu der einfachen freiliegenden Aussparung in der Sitzfläche könnte die Aussparung auch mit einer Gas- oder Flüssigkeitskammer versehen sein. In diesem Fall könnte durch Betätigung einer in den Sitz integrierten Pumpe mit oder ohne Reservoir eines Pumpmediums wie Gasen oder Flüssigkeiten das Volumen der Kammer in der Aussparung verändert werden. Mit Aktivierung der Pumpe etwa, füllt sich das Kammervolumen mit dem Pumpmedium und der ausgesparte Platz wird reduziert. Bei umgekehrt betriebenem Pumpfluss wird die Kammer geleert und zusätzlicher Platz in der Aussparung geschaffen. Mittels dieser von einer Pumpe angetriebenen Vorrichtung zur Füllung bzw. zur Leerung einer Kammer in der Sitzfläche, lassen sich wieder zwei geschlechtsspezifische Grundeinstellungen vorsehen. Die Einstellung des ersten Betriebszustandes A, für männliche Benutzer vorgesehen, erfordert, dass die Kammer abgepumpt wird und so eine Vertiefung in der Aussparung entsteht. Beim Sitzvorgang kommen die Genitalien eines männlichen Benutzers über der Aussparung zu liegen und werden folglich von direktem Druck durch die Sitzfläche und der mit dem Sitzprozess einhergehenden Wärmeentwicklung bewahrt. In der Einstellung des zweiten Betriebszustandes B, für weibliche Benutzer vorgesehen, wird die zentrale Kammer mit dem Pumpmedium gefüllt und eine durchgehende, glatte Sitzfläche geschaffen.
[0036] Dieses System aus Aussparung und Gas- oder Flüssigkeitskammer lässt sich etwa auch mit dem für die Sitzfläche vorgesehenen Kühlsystem kombinieren. So wäre es denkbar, eine Flüssigkeitskammer in der genitalentlastenden Aussparung mit einer temperaturkontrollierten gekühlten Flüssigkeit zu füllen und damit einen direkten oder indirekten kühlenden Temperatureffekt in der Genitalgegend des Benutzers hervorzurufen.
[0037] In einer beispielhaften Ausführung ist ferner vorgesehen, dass in einem zentralen, der Rückenlehne zugewandten Bereich der Sitzfläche eine Aussparung aus einem Beckenstützbereich ausbildbar ist. Mittels in den Sitz integrierter Einstellmittel lässt sich der Beckenstützbereich anheben oder absenken und durch eine vorteilhafte Höheneinstellung dieses Bereichs eine anatomisch günstige Unterstützung des posturalen Beckens während des Sitzprozesses bewirken. Eine konkrete Ausführungsform dieses Beckenstützbereichs könnte etwa als streifenförmiger Bereich im hinteren Viertel der Sitzfläche ausgebildet sein, quer zur Längsmittelachse.
[0038] Bekanntermaßen, leiden Frauen wegen ihres Körperbaus vermehrt unter einer Hyperlordose, also einem Hohlkreuz, als im Vergleich dazu Männer. Für ein anatomisch richtiges Sitzen für Frauen, welches die Einstellung einer normalen Lordose des Rückgrats zum Ziel hat, könnte der Beckenstützbereich flach oder sogar abfallend ausgebildet sein. Auf diese Weise wird das Rückgrat der Benutzerin gestreckt und einer Hyperlordose entgegengewirkt oder auch vorgebeugt.
[0039] Um das Sitzen mit übermäßiger Druckeinwirkung auf das Steißbein, welches, über längere Zeit betrieben, zu einer abnormen Wirbelsäulenausbildung führen kann, zu verhindern, ist eine Aussparung in dem Beckenstützbereich ausbildbar. Durch diese Einrichtung kommt es beim Sitzen zu einer Druckentlastung der Wirbelsäule, wobei sich das Körpergewicht in Konsequenz mehr auf die Beckenknochen verteilt, welche zum Sitzen besser geeignet sind. Die Aussparung aus dem Beckenstützbereich kann keilförmig, rund oder in anderer Form ausgeführt sein und könnte in einer beispielsweisen Ausfertigung ein Sechstel bis zu einem Viertel der Gesamtbreite des Beckenstützbereichs einnehmen.
[0040] Die technische Ausgestaltung der Einstellmittel dieses Beckenstützbereichs kann wiederum zahlreiche Ausführungen finden. Mögliche Ausführungen können eine in die Sitzfläche integrierte Luft- oder Flüssigkeitskammer umfassen, angepasste Polsterung gleicher oder auch unterschiedlicher Härte im Vergleich zur übrigen Sitzpolsterung, eine in die Sitzfläche integrierte mechanische Hebe- und Senkvorrichtungen, oder auch eine Kombination aus den genannten Einrichtungen.
[0041] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Sitzes ist in einem Bereich angrenzend an der vorderen Sitzflächenkante ein Stützbereich ausbildbar, welcher angehoben oder abgesenkt werden kann. In einer derartigen Ausführungsform kann dieser Stützbereich ungefähr ein Sechstel bis zu einem Viertel der Sitzflächenlänge beanspruchen. Durch Anheben oder Absenken dieses Stützbereichs kann die Beinauflage des Benutzers beim Sitzvorgang reguliert werden, was zu einer verbesserten Gewichtsverteilung im Betriebszustand A und zu einer Entlastung von Ober- bzw. Unterschenkeln im Betriebszustand B genutzt werden kann.
[0042] Hierzu ist auch bekannt, dass eine angeregte Blutzirkulation in den Beinen bei Frauen eine Verminderung oder Vorbeugung von Cellulite bewirkt. Unter diesem Gesichtspunkt, wäre demnach für Frauen eine Absenkung des vorderen Stützbereichs der Sitzfläche zu empfehlen, da hierbei
die Blutzirkulation durch den Sitzvorderrand weniger beeinträchtigt wird. Für Männer wäre eine flache Neutralstellung zu bevorzugen, da es so relativ zu einer Vergrößerung der Beinauflagefläche kommt und damit zu einer besseren Körpergewichtsverteilung auf den Unterschenkeln, was ein entspannteres Sitzen zur Folge hat. Die Ausgestaltung der Einstellmittel des vorderen Stützbereichs kann zahlreiche Ausführungen annehmen. Eine mögliche Ausführung kann mindestens eine in die Sitzfläche integrierte Gas- oder Flüssigkeitskammer beinhalten, welche mittels einer Pumpe mit oder ohne Pumpmediumreservoir die Kammer füllen oder auch leeren kann. Weitere Ausführungen können als Polsterung gleicher oder auch unterschiedlicher Härte im Vergleich zur übrigen Sitzpolsterung, als eine in die Sitzfläche integrierte mechanische Vorrichtungen, oder auch als eine Kombination aus den vorher genannten Vorrichtungen getroffen werden.
[0043] In einer alternativen Ausführungsform des Sitzes könnte auch erwogen werden, eine Variation der Sitzflächenlänge in bestimmten
Grenzen und relativ zur Rückenlehne hin vorzunehmen, und diese Variation zur geschlechtsspezifischen Anpassung der Sitzlänge zu nutzen. Dabei
müsste die Sitzfläche gegenüber dem Anschluss der Rückenlehne entsprechend nach vorne oder nach hinten verschoben werden. Für Frauen ist
dementsprechend eine Konfiguration mit einer kürzeren Sitzflächenlänge zu wählen, wohingegen für Männer eine längere Sitzflächenlänge einzustellen
ist, da dies zu einer besseren Blutzirkulation bei Frauen und zu einer entspannteren Sitzhaltung bei Männern führt.
[0044] In einer besonders vorteilhaften alternativen oder zusätzlichen Ausgestaltung des Sitzes sind auch Sitzeinstellmittel vorgesehen, die zusätzlich eine geschlechtsspezifische Anpassung der Rückenlehne und/oder der Abstützvorrichtung bewirken. Dazu wird etwa die Unterstützungszone der
Rückenehen durch die entsprechenden Einstellmittel konfiguriert, so dass sie die Körperregionen des Benutzers oder der Benutzerin anatomisch gut oder sogar optimal unterstützen kann. Da jedoch Männer und Frauen auf Grund ihrer unterschiedlichen Anatomie auch unterschiedliche Anforderungen an
die Konfigurationen dieser Unterstützungszone haben, müssen die Einstellungen der Unterstützungszonen geschlechtspezifisch vorgenommen werden. Die Rückenlehne kann entsprechend der besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Sitzes mit der Abstützvorrichtung des Sitzes bzw. alternativ dazu geschlechtspezifisch eingestellt werden. Die Abstützvorrichtung besitzt beispielsweise direkten Einfluss auf die Neigung der gesamten Sitzfläche und damit auch indirekt auf die Sitzposition des Benutzers.
[0045] Eine weiter besonders vorteilhafte Ausbildung des Sitzes sieht vor, dass die Sitzeinstellmittel auf die Lordosestütze einwirken und diese in einem ersten Betriebszustand (A), der an die männliche Anatomie angepasst ist, eine Abstützung einer schwächer gekrümmten Lordose und in einem
zweiten Betriebszustand (B), der an die weibliche Anatomie angepasst ist, eine Abstützung einer stärker gekrümmten Lordose bewirkt. Zur dieser geschlechtsspezifischen Anpassung muss wiederum die Tatsache berücksichtigt werden, dass Frauen im Durchschnitt eine stärker gekrümmte Lordose besitzen als Männer, und deswegen eine Abstützvorrichtung benötigen, welche dem Umstand etwa mit einer stärker ausgebuchteten Abstützung entsprechend Rechnung trägt.
[0046] Konkrete Ausführungen dieser Lordosestütze können als Gas- oder Flüssigkeitskammer, kombiniert mit einer Pumpe mit oder ohne Flüssigkeitsreservoir, ausgeführt sein. Vorteilhaft an einer derartigen Ausführung wäre auch der Umstand, dass die Erhöhung des Drucks in der Gas- oder Flüssigkeitskammer zur Versteifung oder die Verringerung des Drucks zur Erweichung des besagten Bereichs ausgenutzt werden könnte und damit die Einsinktiefe des Benutzerrückens in die Sitzlehne reguliert. Die Ausführung der Lordoseabstützung kann alternativ auch Form- oder Polsterelemente enthalten. Weiter alternativ kann die Abstützvorrichtung für den Rücken auch mit Hilfe von in den Sitz integrierten mechanischen
Apparaturen als Einstellmittel ausgebildet sein, wie etwa mit Hilfe von Walzen, Gestänge und/oder Spiralen. Ein elektromotorischer Antrieb ist auch denkbar.
[0047] Zusätzlich wäre auch möglich, den Bereich der Rückenlehne zur Abstützung der Lordose heizbar auszubilden, da so dem Sitzenden nicht nur ein behagliches Temperaturgefühl vermittelt werden kann, sondern auch direkt Einfluss auf die Rückenmuskulatur genommen werden kann. Der Wärmeeinfluss kann so etwa zur Auflockerung von Muskelverspannungen führen und folglich das Wohlbefinden des Sitzenden weiter erhöhen. Alternativ zu einer Heizvorrichtung käme auch der Einsatz einer Kühlvorrichtung in der Rückenlehne in Frage, da so beispielsweise Ermüdungserscheinungen, hervorgerufen von zu großer Wärmeeinwirkung auf den Benutzer, entgegnet werden kann, und etwa die Konzentration und
die Aufmerksamkeit des Benutzers gesteigert werden kann, was sich vor allem beim aktiven Lenken von Fahrzeugen als überaus vorteilhaft erweisen würde.
[0048] In einer alternativen Ausführung des Sitzes sind such Einstellmittel vorgesehen, die zur Überführung des Sitzes in einen dritten geschlechtsneutralen Betriebszustand (C) ausgebildet sind. In diesem nicht-geschlechtsspezifischen Betriebszustand, werden mit Hilfe der Sitzeinstellmittel die Entlastungs- und Unterstützungszonen des Sitzes so eingestellt, dass der Sitz in eine Sitzkonfiguration überführt wird, welche für einen hypothetisch geschlechtsneutralen Standardbenutzer konzipiert ist. Die konkrete Einstellung der Entlastungs- und Unterstützungszonen des Sitzes kann sich etwa an einer Sitzkonfiguration eines durchschnittlichen nicht-geschlechtsspezifischen Sitzes wie bislang im Stand der Technik üblich anlehnen.
[0049] Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
[0050] Fig. 1 eine schematische Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Sitzes in perspektivischer Ansicht [0051] Fig. 2 eine Aufsicht auf die Sitzfläche des Sitzes nach Fig. 1
[0052] In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sitzes in schematischer Perspektivansicht veranschaulicht. Der Sitz 11 umfasst hierbei eine Abstützungsvorrichtung 15 , die am Boden eines Fahrzeuges, beispielsweise eines Kraftfahrzeuges montiert werden kann. An der Abstützungsvorrichtung 15 um eine Querachse verschwenkbar und in Längsrichtung verschieblich gelagert ist eine Sitzfläche 14 angeordnet. Weiter ist an der Abstützungsvorrichtung 15 über einem hinteren Ende der Sitzfläche 14 eine Rückenlehne 13 um eine Querachse verschwenkbar
angeordnet.
[0053] Ein Mann/Frau-Betätigungsschalter 24 kann in drei disjunkte Stellungen, nämlich M = Mann/male, N = Neutral/neutrale und F = Frau/female gebracht werden. Der Mann/Frau-Betätigungsschalter 24 kann am Sitz 11 oder vom Sitz 11 getrennt, beispielsweise am Armaturenbrett eines Kraftfahrzeuges angebracht sein. Der Mann/Frau-Betätigungsschalter 24 wirkt mit einer Steuerung 23 zusammen, die auf eine Reihe von Sitzeinstellmitteln einwirkt. Im vorliegenden Fall sind dies ein Rückenstützbereich 17 innerhalb der Rückenlehne 13 sowie an bzw. innerhalb der Sitzfläche 14 , ein der Rückenlehne
13 zugewandter Beckenstützbereich 18 mit einer darin vorgesehenen Aussparung 19 , Heizeinrichtungen 26 sowie Kühleinrichtungen 27 in einem mittleren Bereich der Sitzfläche 14 , im vorderen Bereich der Sitzfläche eine ausbildbare genitalentlastende Aussparung 21 sowie einstellbare Auflagebereiche 22 für Ober- bzw. Unterschenkel eines Benutzers.
[0054] Die Steuerung 23 kann weiterhin mit einer Schnittstelle 25 versehen sein, beispielsweise um in einem Erfassungsschritt externe Daten einzuspeisen, etwa ob der Sitz 11 in einem vorgegebenen Zeitraum von einem männlichen oder weiblichen Benutzer benutzt wird oder in Neutralstellung gehalten werden soll. Weiterhin kann die Schnittstelle 25 aber auch dazu benutzt werden, um eine Standardeinstellung für eine männliche Sitzeinstellung bzw. eine Standardeinstellung für neutrale Sitzkonfiguration bzw. eine Standardeinstellung für eine weibliche Sitzkonfiguration in einzelnen Parametern abzuändern, etwa einzelne der vor erwähnten Sitzeinstellmittel an einer Einstellung zwischen männlicher Konfiguration,
weiblicher Konfiguration, neutraler Konfiguration nicht teilhaben zu lassen oder die vorgegebenen Voreinstellungen für die drei Konfigurationen abzuändern.
[0055] In einer für einen männlichen Benutzer angepassten Sitzkonfiguration (Betriebszustand A) kann die Steuerung 23 beispielsweise die genitalentlastende Aussparung 21 im zentralen vorderen Bereich 20 der Sitzfläche 14 ausbilden, nämlich konkret dadurch, dass ein entsprechendes Element der Sitzfläche 14 gegenüber der übrigen Sitzfläche 14 verfahren wird. Alternativ kann die genitalentlastende Aussparung 21 auch dadurch ausgebildet werden, dass eine ansonsten fluidgefüllte Kammer entleert wird, so dass sich die bereits erwähnte Aussparung ausbildet. In NeutralPosition bzw. im Betriebszustand B kann diese Kammer wiederum mit Fluid befüllt werden bzw. ein abgesenktes Element der Sitzfläche 14 wieder
angehoben werden.
[0056] Weiter können die Auflagebereiche 22 für Ober- bzw. Unterschenkel eines Benutzers mit Wechsel vom Betriebszustand A in Betriebszustand B bzw. Betriebszustand neutral zwischen für diese Zustände jeweils vorgegebenen Standardeinstellungen verstellt werden, beispielsweise von einer hochgeklappten Stellung im Betriebszustand B in eine mittlere Stellung im Betriebszustand neutral und in eine abgesenkte Stellung im Betriebszustand
.
[0057] Mittels der Heizeinrichtungen 26 bzw. der Kühleinrichtungen 27 kann eine für den jeweiligen Betriebszustand als Standardtemperatur vorgegebene Temperatureinstellung vorgenommen werden, beispielsweise eine Kühlung des zentralen vorderen Bereichs 20 auf eine Temperatur von 15°C im Betriebszustand A sowie Einstellung einer mittleren Temperatur von 18°C im restlichen Bereich der Sitzfläche 14 , über eine möglichst homogene mittlere Temperatur von 20°C im Betriebszustand neutral auf eine möglichst homogene durchschnittliche Temperatur von 23°C im Betriebszustand B.
[0058] Mittels des Beckenstützbereichs 18 kann im Betriebszustand B das Becken eines Benutzers weiter angehoben werden als dies im Betriebszustand A bzw. Betriebszustand neutral vorgegeben ist. Gleichzeitig wird mit der Aussparung 19 für eine Entlastung des Steißbeins trotz Anhebung des übrigen Beckens mittels des Beckenstützbereichs 18 gesorgt. [0059] Über den Rückenstützbereich 17 kann eine geschlechtsspezifische Abstützung der Wirbelsäule eines Benutzers erfolgen. Bei Ausbildung des
Rückenstützbereichs 17 in Gestalt einer mit Fluid befüllbaren Kammer können für die unterschiedlichen Betriebszustände unterschiedliche Füllgrade vorgegeben sein.
[0060] In speziellen Ausgestaltungen kann es zugelassen oder aber auch ausgeschlossen sein, dass die erfindungsgemäß durch die Steuerung 23 vorgegebenen mindestens zwei Betriebszustände A und B bzw. drei Betriebszustände A, neutral, B auch noch durch individuelle Einwirkung gegenüber der durch die Steuerung 23 zunächst vorgegeben Standardeinstellung modifiziert werden. Beispielsweise kann eine im Betriebszustand A bzw. B vorgegebene Temperatur auch durch den Benutzer noch korrigiert bzw. verstellt werden. Gleiches gilt für eine gemäß den zwei bzw. drei Betriebszuständen standardmäßig vorgegebene Stellung des Beckenstützbereiches 18 , einer standardmäßig vorgegebenen Befüllung des Rückenstützbereiches 17 oder der standardmäßig vorgegebenen Einstellungen für die genitalentlastende Aussparung 21 oder die Auflagenbereiche 22 für Unter- bzw. Oberschenkel sowie die wirksame Länge der Sitzfläche 14 .
11
Sitz
13
Rückenlehne
14
Sitzfläche
15
Abstützungsvorrichtung
17
Rückenstützbereich
18
Beckenstützbereich
19
Aussparung aus dem Beckenstützbereich
20
Zentraler vorderer Bereich
21
genitalentlastende Aussparung
22
Auflagebereich für Unterschenkel, Stützbereich für Unterschenkel
23
Steuerung
24
Mann/Frau-Betätigungsschalter
25
Schnittstelle
26
Heizeinrichtungen
27
Kühleinrichtungen
L
Längsmittelachse der Sitzfläche
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
[0061] Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung
für etwaige Fehler oder Auslassungen. Zitierte Patentliteratur
[0062] – DE 10117602 C1 [0011, 0011]
[1] Verfahren zur Einstellung eines Sitzes (11 ) für Personen in Beförderungsmitteln, wobei der Sitz eine Rückenlehne (13 ), eine Sitzfläche (14 ) und eine Abstützungsvorrichtung (15 ) zur Verbindung von Sitz und Boden oder zur Verbindung von Sitz und einer am Boden angebrachten weiteren Vorrichtung umfasst, wobei Sitzeinstellmittel vorgesehen sind, die zur Überführung des Sitzes von einem ersten Betriebszustand (A) in einen zweiten Betriebszustand (B) bzw. vom zweiten Betriebszustand (B) in den ersten Betriebszustand (A) ausgebildet sind, wobei der erste Betriebszustand (A) eine geschlechtsspezifische Soll-Sitzkonfiguration definiert, die an die männliche Anatomie angepasst ist und die zweite Sitzkonfiguration (B) eine Sitzkonfiguration definiert, die an die weibliche Anatomie angepasst ist, wobei in einem Erfassungsschritt die angestrebte geschlechtsspezifische Sollkonfiguration erfasst und ausgelesen wird und in einem Einstellschritt der Sitz in die vordefinierte geschlechtsspezifische Soll-Konfiguration überführt wird.
[2] Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Erfassungsschritt das Erfassen bzw. Auslesen der Stellung eines Mann/Frau Betätigungsschalters umfasst.
[3] Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Erfassungsschritt das Erfassen bzw. Auslesen von Passagierlisten umfasst, um den einer Person zugeordneten Sitz geschlechtsspezifisch zu konfigurieren.
[4] Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Einstellschritt zumindest für die Sitzfläche oder einen Teilbereich hiervon die Vorgabe einer geschlechtsspezifisch unterschiedlich vorgegebenen Temperatur umfasst.
[5] Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Einstellschritt die Vorgabe einer geschlechtsspezifisch unterschiedlich vorgegebenen Sitzlänge umfasst.
[6] Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einstellschritt die Vorgabe einer geschlechtsspezifisch nterschiedlich vorgegebenen Sitzhärte bzw. Sitzfederung umfasst.
[7] Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Einstellschritt die Bereitmachung besonderer Entlastungszonen bzw. besonderer Unterstützungszonen umfasst.
8] Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass neben geschlechtsspezifischen Einstellungen der Sitzfläche (14 ) auch die Rückenlehne (13 ) und/oder die Abstützungsvorrichtung (15 ) geschlechtsspezifisch eingestellt werden.
[9] Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung der Rückenlehne die Einstellung einer geschlechtsspezifischen Lordosenabstützung umfasst, wobei im Betriebszustand (A) eine Abstützung einer schwächer gekrümmten Lordose und im Betriebszustand (B) eine Abstützung einer stärker gekrümmten Lordose erfolgt.
[10] Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Geschlecht des Benutzers automatisch, insbesondere nachdem der Benutzer auf dem Sitz (11 ) Platz genommen hat, vorzugsweise über Geschlechtserkennungsmittel erfasst wird.
[11] Sitz für Personen in Beförderungsmitteln, wobei der Sitz eine Rückenlehne (13 ), eine Sitzfläche (14 ) und eine Abstützungsvorrichtung (15 ) zur Verbindung von Sitz und Boden oder zur Verbindung von Sitz (11 ) und einer am Boden angebrachten weiteren Vorrichtung umfasst, wobei Sitzeinstellmittel vorgesehen sind, über die der Sitz in verschiedene Betriebszustände (A, B) gebracht werden kann, wobei weiterhin eine Steuerung (23 ) vorgesehen ist, welche die Sitzeinstellmittel so ansteuert, dass die Sitzfläche (14 ) von einem ersten Betriebszustand (A), der eine geschlechtsspezifische Soll-Sitzkonfiguration definiert, die an die männliche Anatomie angepasst ist, in einen Betriebszustand (B), der eine geschlechtsspezifische Soll-Sitzkonfiguration definiert, die an die weibliche Anatomie angepasst ist, bzw. vom zweiten Betriebszustand (B) in den ersten Betriebszustand (A) überführt werden kann.
[12] Sitz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (23 ) mit einem Mann/Frau-Betätigungsschalter zusammenwirkt, über den die Überführung der Sitzkonfiguration in eine gewünschte vordefinierte geschlechtsspezifische Soll-Sitzkonfiguration ausgelöst werden kann.
[13] Sitz nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (23 ) eine Schnittstelle (25 ) umfasst, über die externe Daten, wie beispielsweise eine Passagierliste, eingelesen werden können, um anhand der externen Daten eine Sitzkonfiguration auszulösen.
[14] Sitz nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest in der Sitzfläche (14 ) Heizeinrichtungen (26 ) und/oder Kühleinrichtungen (27 ) integriert sind.
[15] Sitz nach einem der Ansprüche 11 bis 14, da durch gekennzeichnet, dass der Sitz (14 ) besondere Entlastungszonen (19 , 21 ) bzw. besondere Unterstützungszonen (17 , 18 , 22 ) umfasst.
[16] Sitz nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zentralen, vorderen Bereich (20 ) der Sitzfläche (14 ) eine genitalentlastende Aussparung (21 ) ausbildbar ist.
[17] Sitz nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zentralen, der Rückenlehne (13 ) zugewandten Bereich der Sitzfläche (14 ) eine Aussparung (19 ) aus einem Beckenstützbereich (18 ) ausbildbar ist.
[18] Sitz nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Bereich angrenzend an der vorderen Sitzflächenkante ein Stützbereich (22 ) ausbildbar ist, welcher angehoben oder abgesenkt werden kann.
[19] Sitz nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass Sitzeinstellmittel vorgesehen sind, die zusätzlich eine geschlechtsspezifische Anpassung der Rückenlehne (13 ) und/oder der Abstützvorrichtung (15 ) bewirken.
[20] Sitz nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzeinstellmittel auf eine Lordosestütze einwirken und diese in einem ersten Betriebszustand (A), der an die männliche Anatomie angepasst ist, eine Abstützung einer schwächer gekrümmten Lordose und in einem zweiten Betriebszustand (B), der an die weibliche Anatomie angepasst ist, eine Abstützung einer stärker gekrümmten Lordose bewirkt.
[21] Sitz nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitzeinstellmittel auch zur Überführung des Sitzes in einen dritten geschlechtsneutralen Betriebszustand (C) ausgebildet sind.